Anderten

Anderten Im Stadtteil gibt es eine Grundschule (Kurt-Schumacher-Schule), eine Hauptschule (Pestalozzischule II) sowie ein Hallenbad. Der Kaiser Otto III. Am 20. Juni 2010)

Der Stadtteil wird im wesentlichen begrenzt durch den Tiergarten im Westen, die Eisenbahnstrecke nach Lehrte im Norden, den Mittellandkanal im Osten und dem Südschnellweg im Süden. In der Schleuse Anderten werden jährlich bis zu 22.000 Binnenschiffe durch die 225 Meter langen Schleusenkammern geführt. Östlich des Mittellandkanals befindet sich ein Gewerbegebiet. Im Süden erschließt die Stadtbahn d

en Stadtteil, im Norden befindet sich die S-Bahn-Station Anderten-Misburg. Seit Dezember 2002 fährt die Stadtbahn nach einer Streckenerweiterung bis zum neuen Endpunkt Anderten, außerdem bestehen Busverbindungen mit Nachbarorten und -stadtteilen. Geschichte [Bearbeiten]

Das Dorf Anderten wurde erstmals im Jahr 985 urkundlich erwähnt. setzte damals zwischen Ostfalen und Engern - und damit zwischen den Diözesen Hildesheim und Minden - eine Grenze. Ein gewisser „Bernhard Bidonis filius de Ondertunun“ war Zeuge dieser Gebietsregulierung. Der Name Ondertunun bezeichnete damals eine von einem Zaun geschützte Siedlung. Anderten liegt, als einziger Stadtteil Hannovers, im historischen Siedlungsraum des Großen Freien. Daher rührt bis heute eine enge Verbundenheit mit Einrichtungen und Vereinen der heutigen Städte Sehnde und Lehrte. Um das Jahr 1600 bestand Anderten aus rund 60 Höfen. 1641 und 1661 wurde Anderten von großen Bränden heimgesucht, die annähernd das halbe Dorf zerstörten. Im Jahr 1843 begann das Eisenbahnzeitalter im Königreich Hannover mit einer Zugfahrt von Hannover über Misburg nach Lehrte. Der Bahnhof Anderten-Misburg entstand jedoch erst 1906, als die neue Strecke Tiergarten–Lehrte zur Entlastung des Misburger Bahnhofs eröffnet wurde, der daraufhin für den Personenverkehr geschlossen wurde. 1897 erreichte die Straßenbahn Anderten auf dem Weg nach Sehnde, ab 1901 gab es auch eine Zweiglinie durch den Ort nach Misburg. 1951 wurde letztere eingestellt, die Strecke nach Sehnde wurde 1960 stillgelegt. Seit 2002 fährt auf gleicher Strecke die Stadtbahn.

1919 begann am Mittellandkanal der Bau der größten Binnenschleuse Europas. Juni 1928 wurde die Schleuse Anderten durch den damaligen Reichspräsidenten von Hindenburg ihrer Bestimmung übergeben. Zur gleichen Zeit wurde der Verkehr auf dem Mittellandkanal bis Peine und Hildesheim freigegeben, nachdem bereits 1916 der Betrieb vom Dortmund-Ems-Kanal bis Misburg aufgenommen worden war.

1969 begründeten Anderten und die französische Gemeinde Oissel in der Normandie eine Partnerschaft, die heute vom Stadtbezirk weitergeführt wird. Die alte Anderter Gartenstraße wurde in Oisseler Straße umbenannt; im Gegenzug existiert in Oissel eine „Avenue d'Anderten“. Es gibt regelmäßig einen Jugendaustausch und Verbindungen des TSV Anderten, der Sportfreunde Anderten und der Sportgemeinschaft Misburg. Mit der Kommunalreform wurde das bis dahin eigenständige Dorf am 1. März 1974 als Stadtteil nach Hannover eingemeindet.

1985 fand die 1000-Jahr-Feier Andertens mit einem Straßenfest im alten Dorfkern und einem großen historischen Festumzug statt. Persönlichkeiten [Bearbeiten]

Ernst Härke (1846–1914), gebürtiger Anderter, seit 1890 Inhaber der Privatbrauerei Härke in Peine
Friedbert Pflüger (* 1955 in Anderten), CDU-Politiker
Bernd Strauch, SPD-Politiker aus Anderten, 1. Bürgermeister und Ratsvorsitzender der Stadt Hannover, Vorsitzender Jazz Club Hannover

Weblinks [Bearbeiten]
Commons: Misburg-Anderten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Stadtbezirksportal Misburg-Anderten der Stadt Hannover

Literatur [Bearbeiten]

Helmut Zimmermann: Von Anderten nach Stöcken. Streifzüge durch Hannovers Geschichte. Hannover: Harenberg-Labs 1987, ISBN 3-89042-023-0
75 Jahre Hindenburgschleuse 1928 - 2003. Informationen über Entwicklung und Bedeutung der Binnenschifffahrt, des Mittellandkanals und der Hindenburgschleuse in Hannover-Anderten. Zusammengestellt von Lorenz Kurz. Hannover: Wasser- und Schiffahrtsdirektion 2003. Anton Scholand: Misburgs Boden und Bevölkerung im Wandel der Zeiten (Chronik). 1. Auflage Hildesheim und Leipzig: Verlag August Lax 1937 2. Auflage Hildesheim: Verlag August Lax 1960; 3. überarbeitete und von Valentin Bialecki ergänzte Auflage Hannover-Misburg: Verlag Werbestudio Illmer 1990
Lorenz Kurz: Anderten in Wort und Bild, Berichte und Abbildungen aus Vergangenheit und Gegenwart, 1985 - 184 Seiten. Selbstverlag Lorenz Kurz
Anton Scholand: Anderten und die Freien vor dem Nordwalde (Chronik). Hildesheim 1970
Christian Ulrich Grupens: Origines et Antiquitates Hanoverenses oder Umständliche Abhandlung von dem Ursprunge und den Alterthümern Der Stadt Hannover, Worinnen mit Urkunden, Siegeln und Kupfern Der Zustand der Stadt und der herumliegenden Graf- und Herrschafften, wie auch Klöster, demgleichen vieler Adlicher Geschlechter an das Licht gestellet und die Deutschen Rechte erläutert werden. Göttingen, im Verlag der privilegirten Universitäts-Buchhandlung, 1740. Einzelnachweise [Bearbeiten]

↑ Marcel Schwarzenberger: Die Heimatfrage spaltet einen Stadtteil in Hannoversche Allgemeine vom 27. April 2010
↑ Dietrich Oeding, Bernd R. Oswald: Elektrische Kraftwerke und Netze. Verlag Springer, Berlin 2004, ISBN 3540008632, S. 838 (Auszug in der Google Buchsuche).
↑ Lena: "Ich genieße die Zeit hier sehr." in Neue Presse (vom 27. Mai 2010, abgerufen am 10.

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